Dienstag, 31. März 2015

Warum reitest du seit einiger Zeit nicht?

Das war heute die Frage einer Einstellerin.

Meine Antwort war, ich wollte noch einige Wochen warten mit erzählen, doch ich wolle sie auch nicht anlügen. Ich bin schwanger mit Zwillingen. Da es jedoch erst die 9. Woche ist und es viele noch nicht wissen, wäre ich froh, wenn sie ruhig sei.

1. Antwort: Ja wie willst du den das alles schaffen mit 2 Säuglingen?
Ich: Wir haben uns 9 Jahre Kinder gewünscht, es ist unser grösster Traum, da schaffen wir alles. Ausserdem unterstützen mich die Omas.

2. Ich gratulier dir noch nicht, es ist noch zu früh.

Ja, sie ist eine spezielle Person. Ich weiss jetzt nicht so genau, was ich von der 2. Aussage halten soll.

Montag, 30. März 2015

9. SSW und 3. Monat beginnt ♥♥

Bald habe ich es geschafft, und die 12 kritischen Wochen sind rum und ich darf von meinem doppelten Glück erzählen. Darauf freue ich mich, weiss aber auch, dass ich erstaunte Blicke und kritische Fragen ernten werde.

Es läuft alles traumhaft. Keine Schmerzen, keine Blutungen. Ich bin müde, hin und wieder ist mir übel (jedoch ohne Erbrechen),  Schwindel hin und wieder, manchmal schlaflose Stunden nachts, muss viel Pipi, trinke Wasser wie ein Kamel, Brüste und Gebärmutter zieht. Ich bin meeega froh um diese Schwangerschaftszipperleins, dann weiss ich, dass alles i. O. ist.

Langsam merke ich eine Veränderung. Das Schlafen auf dem Bauch fühlt sich anders an. Ich habe auch das Gefühl, dass mein Bauch gewachsen ist. Da ich jedoch nicht schlank bin, fällt es noch nicht so auf. Zugenommen habe ich bis heute 300gr, obwohl ich das Gefühl habe, ich esse unheimlich viel.

Mein Mann verwöhnt mich total. Ich war gestern extern Reitkurs geben. Er hat mich gefahren, da es mir beim längeren Autofahren schwindlig wird. Davor hat er noch die Pferde versorgt, dh. er ist um 4h aufgestanden! Das Kursthema war diesmal Stangenarbeit und ich nahm fast all unser Material fürs Springen mit. Er achtete genaustens, dass ich ja nicht zuviel trage. Er trug die Sachen auf den Reitplatz, und ich verteilte es. Die Hunde waren auch mit dabei, und er war während dem Kurs mit ihnen spazieren.

So, drückt mir alle die Daumen, dass es weiterhin so gut läuft. Donnerstags ist der nächste Ultraschall :)


Samstag, 28. März 2015

Ein bisschen verrückt....

Ja, wir sind definitiv ein bisschen verrückt. Da entdecke ich auf einem Privatinseratemarkt genau den Kinderwagen, der mein Favorit ist mit allem Zubehör, den ich möchte. Gebraucht zu einem Hammerpreis von 500 CHF (Neupreis von 1600 Euro). Schnell mit meinem Mann besprochen, und eine Antwort gesendet. Ja, er ist noch zu haben, Fahrzeit von uns aus 1h pro Weg. Zusagen? So mutig sein? Falls doch noch was schief geht? Mein Mann und ich schauen uns an, beide sagen, ich habe ein gutes Gefühl, dass es diesmal gut ausgeht. Ja dann, ab zur Besichtigung.

Und ja, wir haben ihn gekauft. Der Kia Sorento war gleich bis oben voll :/

Da wir sehr neugierige Nachbarn haben und samstags immer sehr viel Betrieb bei uns auf dem Hof ist (Kinderreitstunden, Einsteller etc.) war sofort klar, nein, wir können den jetzt nicht nach Hause nehmen. Da rief mein Mann einen Freund an (der zukünftige Patenonkel 1) und fragte, ob wir den Kinderwagen für 4 Wochen bei ihm zwischenlagern dürfen. Ja selbstverständlich. Jetzt steht das gute Teil bei ihm im Esszimmer, da er fand, wenn wir ihn in den Keller stellen, würde er nachher müffeln....

Nun ja, ich hoffe, dass unser Bauchgefühl richtig liegt. Bitte drückt uns die Daumen :)


PS: Ja, der Wagen ist auch zusammengelegt sehr gross. Mein Mann sagte, sobald es offiziell ist, würde er mit dem Kinderwagen zusammen neue Autos anschauen gehen und gleich vor Ort testen, ob das Teil Platz hat :)

Freitag, 27. März 2015

In Gedenken....

An die 150 Menschen und die 5 Tierschutzhunde, die beim Flugzeugabsturz ihr Leben lassen mussten.

Mein Beileid an alle die Eltern, die ihr Kind verloren haben.
Mein Beileid an alle Schwester und Brüder, die ihr Geschwister verloren haben.
Mein Beileid an all die Frauen und Männer, die ihren Partner/ihre Partnerin verloren haben.
Mein Beileid an all die Freunde und Bekannte, die einen lieben Menschen verloren haben.


Es ist schwer vorstellbar, was für eine innere Not der Copilot hatte, dass er zu so einer Handlung fähig war. Warum hat niemand wahr genommen, dass er schwer krank ist und selbst- wie auch fremdgefährdet?  War er so alleine in seinem Leben, dass er sich niemandem öffnen konnte?

Ich versuche immer, mein Umfeld emotional wahr zu nehmen und spreche meine Freunde an, wenn ich das Gefühl habe, es geht ihnen nicht gut. Ja, es ist belastend, sich die Probleme anderer anzuhören. Und ja, es ist sehr schwierig, über die eigenen Probleme zu reden. Ich hatte in meinem Leben 2 schwere Krisen mit Suizidgedanken. Und ich habe sie gemeistert, weil mein Mann, meine Freunde, meine Tiere und mein Therapeut mich stützen. Ich bin dankbar, so ein Umfeld zu haben.

Ich wünsche mir für heute, dass jeder psychisch kranke Mensch auf dieser Welt einen Vertrauten findet, dem er sich öffnen kann.


Donnerstag, 26. März 2015

Einfach glücklich....

Ich bin einfach glücklich darüber, dass alles so gut geht. Ich hatte bis heute keine Komplikationen, hoffe fest das bleibt so.

Die "Schwangerschaftsbeschwerden" sind bis jetzt gut aushaltbar, ich bin zufrieden.

Mein Bauchgefühl sagt, alles wird gut. Und das ist das wichtigste, dass hatte ich in den letzten 9 Jahren nie.

Nächste Woche donnerstags ist der nächste Ultraschall. Ich bin ja so gespannt, was wir dann sehen. Mein Mann ist auch wieder dabei.


Mittwoch, 25. März 2015

Mein Medikamentencocktail

Natürlich ist bei mir noch alles medikamentös unterstützt. Mein Einnahmeplan sieht momentan so aus:

morgens:
1 Utrogestan Zäpfli (Gelbkörperhormone)
1 Progynova (Gelbkörperhormone)
1 Metformin (PCO)
1 Gynefarm (Vitamine und Folsäure)
1 Diasporal (Magnesium)

mittags:
1 Utrogestan Zäpfli (Gelbkörperhormone)

abends:
1 Utrogestan Zäpfli (Gelbkörperhormone)
1 Progynova (Gelbkörperhormone)
1 Metformin (PCO)
1 Aspirin (Blutgeringung)
1/2 Cabazer 2x die Woche (Stillhormon Reduktion)


Also bei so viel Unterstützung kann ja nichts schief gehen, oder?


Dienstag, 24. März 2015

Shopping :)

Nein, ich bin noch nicht am Einkaufen. Gut, ich gebs zu, eine Mini-Reithose mit Poloshirt hab ich schon :)

Aaaaber, ich bin am Planen und Testberichte lesen. Fest steht, dass wir Kleider, Autositze, Tragetücher und Möbel gebraucht kaufen. Spielsachen und Fläschchen gibt es aus hygienischen Gründen neue Sachen. Und, der einzige Luxus, auf den ich bestehe, einen neuen Kinderwagen, da der viel gebraucht wird bei uns. Wenn die Kleinen mitkommen in den Stall und auf dem  täglichen Hundespaziergang (und unsere Border Collies geben sich nicht mit 30min zufrieden). Meine Wahl steht fest, es soll ein Easy Walker Duo, Kostenpunkt so mit dem gewünschten Zubehör 1500-1600 Euro.  Ich hoffe jetzt mal gaaanz fest, dass entweder meine Eltern oder die Schwiegereltern uns den schenken.

Ausserdem mein Mann braucht noch ein grösseres Auto. Ja, sein Opel Corsa hat 12 Jährchen auf dem Buckel, über 200 000kms auf dem Tacho und ist definitiv zu klein für Zwillinge plus Kinderwagen. Das wird wohl der grösste Ausgabeposten. Gut, ein neues Auto wäre eh bald nötig gewesen.

In den Frühlingsferien von meinem Mann gehen wir das erste Mal uns im Fachgeschäft beraten lassen. Eingekauft und Zimmer um- und eingeräumt steht in den Sommerferien auf dem Plan.




Montag, 23. März 2015

In SSW 8 angekommen :)

Ich bin unendlich dankbar. Es geht mir gut, ich hatte bis jetzt nie Blutungen. Mir ist es ihn und wieder übel, doch ich musste noch nie erbrechen. Der Schwindel begleitet mich meistens nachmittags, mit einer Ruhephase legt sich auch der wieder. Etwas ziehen im Unterleib, Durst wie ein Kamel ;) und die liebe Müdigkeit. Zum Glück sind die Anzeichen alle da, das beruhigt.

Ich richte mich tagsüber nach der Verfassung meines Körpers und bin froh um mein Umfeld, das mich unterstützt.




Sonntag, 22. März 2015

Jetzt schon?

Seit gestern Abend habe ich das Gefühl, dass die Haut über den Bauch spannt. Er fühlt sich auch sehr gross an.

Ich schlafe meistens auf dem Bauch, mir ist klar, dass ich mir das bald abgewöhnen muss ;) , doch gestern wars komisch.

Heute war seit Wochen mal wieder schlecht Wetter. Wir gingen an ein Familienfest und ich nahm meinen guten Mantel aus dem Schrank und, oh Gott, der ist schon etwas knapp. Ich brachte ihn noch zu, doch in 3-4 Wochen wird das wohl vorbei sein . Zum Glück kommt der Sommer.

Nun ja, ich bin jetzt ende 7. SSW und gespannt, wie das weiter geht. Ob das Blähungen sind?

Samstag, 21. März 2015

Familienkarma???

Eigentlich ist es in meiner Familie mütterlicherseits so, dass alle ganz schnell schwanger werden. Des öfteren auch ungewollt, wenn es sowas wie ungewollt wirklich gibt.

Väterlicherseits ist es so, dass ich auch eine Cousine mit unerfülltem Kinderwunsch habe, doch beim Rest funktioniert die Fortpflanzung problemlos.

Meine Schwiegereltern haben auch wie wir 9 Jahre auf ein Kind gewartet und zuvor, auch wie wir, eine FG gehabt. Problematik ist die gleiche, mein Mann hat seinen Hodenhochstand von seinem Vater geerbt. 

Ist das unser Familienkarma? Ja, ich glaub an sowas, bin mittels Psychotherapie solche familieninterne Verhaltensmuster am auflösen. Und hoffe, dass einiges geklärt ist. Meine Kinder dürfen gerne meine blauen Augen erben, doch den emotionalen Schrott (Epinetik) müssen sie nicht unbedingt mitnehmen.

Jedenfalls waren wir gestern bei meinen Schwiegereltern. Meine Schwiegermutter hatte den 75. Geburtstag und ausserdem feierten sie goldene Hochzeit. Das grosse Familienfest ist sonntags. Mein Mann wollte die frohe Botschaft über Nachwuchs bringen.

Sie wussten erst nicht was sagen doch freuten sie sich. Wir sprachen noch lange über die vergangenen 9 Jahre. Und ich stellte fest, dass meine Schwiegermutter genau wusste, was ich in der Zeit durchmachte und fühlte. Meine Mutter verstand mich nie, klar, sie wurde im ersten Zyklus schwanger. 

Sie sagten auch, dass,wenn es ihnen gesundheitlich möglich ist (sie sind sehr rüstig), mir gerne unter die Arme greifen werden. 

Jetzt wissen die Grosseltern, Agilitytrainer, meine beste Freundin, eine weitere Freundin und unser Stall-Nesthäckchen ;)  sowie ein Kollege von meinem Mann über unser doppeltes Glück Bescheid. Das ist vorerst mal genug, der Rest muss sich bis ende April gedulden, sofern ich es noch solange schaffe, mich bei den Ausritteinladungen rauszureden ;)

Freitag, 20. März 2015

Schwangerschaftstagebuch...

Mein Tagebuch für die Schwangerschaft


Gestern kam das Büchlein und ich machte mich gleich dran, es auszufüllen.

Wir werden mit Hilfe diesem Büchlein unseren Kindern dann erklären, dass sie über ICSI entstanden sind.

Das Büchlein hat eine Tasche für Ultraschallbilder etc. Da werden wir auch die Bilder von den Blastozyten einfügen.


Donnerstag, 19. März 2015

Schlaflos....

Erst konnte ich gestern vor Aufregung nicht einschlafen. Zwillinge... Ich war mir vom ersten Moment an sicher, dass es 2 sind. Mein Bauchgefühl, welches auch sagt, dass diese Schwangerschaft gut aus geht. Es hat sich in der Anzahl nicht getäuscht, also werde ich mich jetzt darauf verlassen, dass es sich auch im Ausgang nicht täuscht.

Dann wurde ich nachts wach. 3h stundenlang lag ich im Bett und dachte nach. Säuglingszwillinge, mein Pferdehof mit momentan 7 Pferden (2 eigene), die 4 Border Collies und unser Haus mit Umschwung. Dazu Winter. Das wird anfangs sicher stressig, bis wir in den Alltag gefunden haben. Das ich dieses Jahr wohl kaum noch in den Sattel komme, ist mir vollkommen klar. Mein Ziel, Sommer 2016 wieder regelmässig reiten, was das auch immer in der Anzahl heissen mag.

Ich habe in der Schweiz 12 Wochen Mutterschaftsurlaub bezahlt, danach heisst es wieder arbeiten. Ich werde in den 12 Wochen wohl nur die Pferde versorgen (morgens und mittags, die beiden Abendstalldienste machen die Einsteller meistens) und das Reitstunden geben und das Arbeiten mit fremden Pferden in den Wochen sein lassen. Den internen Reitunterricht möchte ich nach den 12 Wochen wieder aufnehmen, externe Kurstage geben wohl erst wieder im Frühjahr 2016.

Mein Mann hat 5 Freitage nach der Geburt zu gut. Er ist Mittelstufenlehrer, weshalb er nicht flexibel einfach mal Ferien machen kann.  Dafür ist er sicher am Wochenende da, meistens 1 Nachmittag pro Woche und kann gewisse Arbeiten zu Hause erledigen. Daneben sind 12 Wochen unterrichtsfreie Zeit (Normalbürger sagen dazu Ferien ;) ).

Das wären wohl die Rahmenbediungen.

Wie wir das jedoch dann im Detail lösen, wird wohl learnig by doing sein... Ich stellte mir heute Nacht vor, wie das ist, morgens zum Bett raus, 2 hungrige Zwillinge, 4 hungrige Hunde und 7 hungrige Pferde. Und dann noch alle sauber machen. Damit wäre wohl dann schon so ziemlich der Vormittag durch...

Jedenfalls werde ich die Grossmütter fragen, ob sie mir jeweils 1 (meine Mutter arbeitet noch 60% im Pflegeheim) resp. 2 (meine Schwiegermutter ist Rentnerin) Nachmittage in der Woche unter die Arme greifen. Ich denke, dass werden sie sehr gerne tun.

Auch ich freue mich riesig auf die Herausforderung. Mein Mann und ich werden das schon schaffen. Die beiden Krümel sind unser grösstes Glück und werden wohl unser grösstes Abenteuer.

Mittwoch, 18. März 2015

Ultraschall 2 und doppeltes Glück ♥♥

Ich war jetzt gerade wieder in der Kontrolle (6+2). Und, haltet euch fest, ich trage doppeltes Glück unter meinem Herzen  Zwillinge 
Die beiden Herzli schlagen schon fleissig, der Arzt in der Kiwuklinik ist sehr zufrieden.
Uns liefen vor Freude die Tränen runter. 9 Jahre Kinderwunsch und jetzt gleich 2 Babys.
Die Praxisasstentinnen und der Arzt haben uns umarmt und gratuliert.

Dienstag, 17. März 2015

Müüüüüde.....

Ich könnte den ganzen Tag schlafen. Zwischendurch ists mir etwas schwindlig und manchmal etwas flau im Magen. Doch ich will mich nicht beklagen. Ich nehm es ruhig und gelassen, leg mich mittags hin (der Vorteil, wenn man sein eigener Chef ist) .

Eins schön nach dem anderen und 4 Gänge runtergeschaltet :)

Montag, 16. März 2015

SSW 7 ♥♥♥

Die 6. SSW ist überstanden. Ich bin ja soo froh. Alles gut gegangen. Hoffentlich gehts weiter so.

Von meinem Agilitytrainer habe ich ein ganz liebes Mail als Antwort bekommen, als ich mich abmeldete und ihm erklärte, warum ich länger nicht kommen werde.

Eine meiner beiden Stuten war mit einer Einstellerin übers Wochenende in Avenches im Geländetraining. Die Beiden haben das super gemacht, ich habe bereits einige tolle Fotos gesehen.

Meine Freundin reitet nun meine andere Stute fix 2x die Woche, und es macht ihr Spass.

Die Kinderwunschklinik hat heute angerufen, und meinen Termin vom nächsten Montag auf diesen Mittwoch verschoben. Das ist super, dann kann mein Mann auch mitkommen.

Drückt mir die Daumen, dass am Mittwoch alles ok ist, und es weiter ohne Probleme verläuft.

Übrigens: Ich habe angefangen in den Mami-Schwangerschaftsforen zu lesen und jetzt beschlossen, dass ich damit wieder aufhöre. Das Lesen von Blutungen, FG usw. macht mir Angst, und das ist nicht gut für den Krümel.

Sonntag, 15. März 2015

Gesellschaftskonform?

Gestern teilte eine ehemalige Schulfreundin von mir ein Foto von ihr und ihrem Säugling auf Facebook. Ich drückte "gefällt mir" und es fiel mir auf, dass so ziemlich jeder aus unserer damaligen Klasse dies auch getan hat. Da war ich erstaunt. Ich bin mit all denen auch befreundet und noch nie ist mir aufgefallen, dass einer "gefällt mir" gedrückt hat.

Also scrollte ich bei  meiner Schulfreundin auf der Pinnwand runter, da ich wusste, dass sie vor der Mutterschaft Fotos von ihr und ihrem Hund oder beim Reiten geteilt hat. Halt so Fotos, wie ich auch auf FB teile. Bei keinem der tierischen Fotos war ein "like" von den Klassenkammeraden, ausser von mir und ihrer besten Freundin.

Das gab mir ein Stich ins Herzen. Ist man nur Gesellschaftskonform mit Kind? Andere schöne Momente sind nicht eine Beachtung wert? Dies macht den Druck für Kinderwünschler noch höher und schiebt ungewollt oder auch gewollt kinderlose noch mehr an den Rand der Gesellschaft.

Ich habe viele kinderlose Freunde, die einen wollen bewusst keine Kinder, bei einigen weiss ich, dass es nie welche gab und bei anderen ist es einfach noch nicht soweit. Ich freue mich mit ihnen über jeden schönen Moment im Leben, jeden Erfolg und jede Liebe, egal ob 2 oder 4beinig.

Samstag, 14. März 2015

Das Verhalten während der Kinderwunschzeit

Anfangs dachten wir, Kinder zu bekommen ist keine grosse Sache. Von dem her gingen wir ohne Stress daran. Wir dachten, das schlägt in den nächsten Monaten gleich ein. Und wir planten so, dass wir bald zu dritt sind.

Es ging länger, Probleme tauchten auf. Der Stress wurde grösser. Ich war entnervt, da ich meine Bedürfnisse für den Kinderwunsch zurückgestellt hatte, da ich ja rechnete, nächstes Mama zu sein. Der Kinderwunsch bestimmte immer mehr unser Leben, die Planung von Unternehmungen wurde so gemacht, dass ein Kind da auch Platz hat.

Es ging noch länger, und der Kinderwunsch fing an, griff in alle Bereiche des Lebens ein. Er frass einem auf. 

Dann kam die Kinderwunschpause. Ich konzentrierte mich auf alles, was mir Spass macht und was ich schon immer mal machen wollte. Die ganzen letzten 2.5 Jahre lebte ich spontan, ging an viele Veranstaltung mit meinen Pferden, fuhr kurzfristig in die Ferien (so kurzfristig man mit einem Pferdehof und 4 Hunden noch kann ;) ), lebte in den Tag hinein und wollte einfach mir etwas Gutes tun. Natürlich kam das shoppen auch nicht zu kurz.

Dann planten wir einen neuen Versuch vor einem halben Jahr. Doch ich bin gereift, ich wollte meine Bedürfnisse nicht mehr zurück stellen. Also lebte ich weiter. Kam eine Kursausschreibung für eine Veranstaltung, die mich interessierte, meldete ich mich an. Obwohl ich wusste, das es wieder ernst wird. Ausserdem rechnete ich ja mit mehren Versuchen, bis es klappt. Nach 9 Jahren ist man nicht mehr so euphorisch. Und schwupps, hats geklappt, beim ersten Versuch. Vielleicht auch, weil meine Seele zwar den Platz für ein Kind offen hielt, jedoch sich nicht daran klammerte? Ich machte/plante nichts zur Ablenkung vom Kinderwunsch, sondern ich machte/plante es, weil ich es für mich wollte.

Jedenfalls, jetzt habe ich lauter Kurse gemeldet, die ich dann nach und nach stornieren werde, wenn die 12. SSW durch ist. Die bereits gebuchten Reitstunden wird meine Freundin mit meinem Pferd besuchen. So hat mein Pferd auch was davon :)

Freitag, 13. März 2015

Meine Zeit als Kinderwünschlerin

Heute schreibe ich mal von der Vergangenheit. Immer wieder höre und lese ich von Frauen, die fast verzweifeln, weil sie nicht sofort schwanger werden und einige Monate üben müssen. Dafür habe ich null Verständnis. Was sind schon ein paar Monate? Es besteht bei jedem Zyklus eine 20-25% Chance, dass es klappt, wenn beide Partner gesund sind und der Sex zum richtigen Zeitpunkt statt findet.

 An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass es Paare gibt, die ungewollt kinderlos bleiben, und ihr leben so meistern. Meine Cousine gehört dazu. Sie konnte mit dem Kinderwunsch abschliessen, und dafür verdient sie alle meine Achtung und meinen grössten Respekt. Sie meistert das Leben so, und ich bewundere sie sehr dafür.

Nun aber zu meiner eigenen Geschichte. Wir kommunizierten nie gross unseren Kinderwunsch. Doch anfangs, wenn wir darauf angesprochen wurden, sagten wir, ja, wir wünschen uns irgendwann Kinder. Obwohl wir uns nie fest legten, wuchs der Druck von aussen.

Ich suchte nach 1,5 Jahren üben den Frauenarzt auf, zur Jahreskontrolle und sprach mein Kinderwunsch an. Er untersuchte mich und stellte eine Tendenz zum PCO-Syndrom fest. Es wurde ein Zyklus lang die verschiedenen Stadien überwacht. Die erste Spermienprobe von meinem Mann wurde auch gemacht, und da lautete die Aussage, sie sei nicht so gut, doch 1 Spermium reiche ja. Mein Mann interpretierte das so, dass es von seiner Seite aus kein Problem gibt und kommunizierte das auch so. Empfehlung war IUI. Ok, auf gings. Beim 2 IUI klappte es tatsächlich jedoch verlor ich mein Kind in der 6. Woche. Die Trauer war gross. Ich suchte mir psychologische Hilfe.

Dann las ich mich in das Thema PCO. Ich las von Akupunktur und Ernährungsumstellung. Auf gehts, ich nahm das in Angriff. Doch es kam keine Schwangerschaft. Ich erweiterte auf Homöopathie, Schüsslersalze und und und...

So zogen Jahre ins Land. Um mich rum wurde alles schwanger. Ich stand da mit leeren Armen und gratulierte. Meine Wut und mein Selbsthass stieg. Warum ich? Warum immer ich? Ich hab trotz Missbrauch in meiner Kindheit meine Teeniezeit gemeistert. Ich hab einen schweren Autounfall mit Lungenembolie überlebt. Und wofür? Damit ich so gestraft bin für den Rest meines Lebens? Immer daneben stehen und zu sehen, wie andere schwanger werden? Was habe ich in meinem Leben verbrochen, dass mir das Glück missgönnt wird? Ich wünschte mir immer öfters, ich hätte meinen Autounfall nicht überlebt und auch Suizidgedanken kamen auf.
Als letzte Hilfe suchten wir die Kinderwunschklinik auf. Wieder starteten die Untersuchungen. Diesmal hiess es ganz klar, mit dem SG hätten wir auf natürlichem Weg eingentlich keine Chance. Da wurde mir bewusst, dass ich mich 6 Jahre gequält habe mit etwas, was zum Scheitern veruteilt war. Wir nahmen das erste IVF in Angriff. Negativ. Ich konnte nicht mehr. Es war zuviel, Es kam zum Nervenzusammenbruch und ich kam in die Klinik. Burnoutstationm 15 Wochen.  Ich begann, mich selbst zu verletzen, da ich besser mit Schmerz wie mit Gefühlen der Verzweiflung umgehen kann. Sie stabilsierten mich mit Psychopharmaka. Diagnose: postrtraumatische Belastungsstörung mit dissoziativer Komobidität. Ich gab die Hoffnung auf ein Kind auf. Ich wollte nicht mehr und sah auch keinen Grund mehr um weiter zu machen.
Mein Mann war verzweifelt und wollte mir helfen. Er drang mich zum Kyrozyklus, wir hatten ja noch 5 Eizellen eingefroren. Ich gab nach, ich wollte einfach meine Ruhe, Hoffnung war weg. Beim Auftauen gingen 2 Eizellen kaputt, es wurden dann die letzten 3 eingesetzt. Negativ. Für mich eine Bestätigung. Ich hatte Traumakonfrontationstherapie. Mein Therapeut ist super. Ich begann, meine Geschichte aufzuarbeiten, 2 Jahre lang. Es kam der Mut und die Hoffnung zurück, ich wurde stärker. Ich wollte es nochmals versuchen, den die Vorstellung ohne Kinder zu leben war schlimmer, wie die Strapazen der künstlichen Befruchtung. So nahmen wir letztes Jahr einen neuen Anlauf. Und es hat beim ersten ICSI geklappt. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich rechnete mit einem Behandlungsjahr sicher.

In der Schweiz müssen wird die künstlichen Befruchtungen selbst bezahlen, es gibt keine Beiträge der Krankenversicherung. Uns kostete der Kinderwunsch bis heute 11'000 CHF (ca. 11'000 Euro). Wir haben das Glück, dass wir uns das leisten können.
Neben der psychischen und finanziellen Belastung ist eine künstliche Befruchtung sehr zeitaufwändig. Man ist wöchentlich 1-2 beim Arzt zur Ultraschallkontrolle. Daneben muss man sich täglich zur gleichen Zeit spritzen. Die vielen Eizellen, die gleichzeitig anreifen, verursachen ein unangenehmes Druckgefühl. Die Punktion ist schmerzhaft. Der Transfer unangenehm und die Warteschleife der Horror für die Emotionen. Es ist kein Sonntagsspaziergang und man nimmt das nur auf sich, wenn man unbedingt Kinder will. Ich mag die Sprüche wie Gott spielen oder ist das wirklich notwendig nicht. Niemand macht das aus Spass mit.


Donnerstag, 12. März 2015

Erster Ultraschall

Nervös ging es zum ersten Ultraschalltermin. Erst Blutentnahme, Blutdruck messen und Gewichtkontrolle. Alles i. O. Da plumste schon mal der erste Stein vom Herzen.

Dann zum Ultraschall. Ich war sehr nervös. Leider sah man noch nicht viel (SSW 5+3), ausser einer Fruchtblase. Also genauer gesagt, ich erkannte nichts, der Arzt zeigte mir ein Fleck. Immerhin, er hat was gefunden. Er sagte, es sähe gut aus. In 10 Tagen gibts den nächsten Termin, wenn es dann gut ist, dann gehts in den normalen Schwangerschaftsuntersuchungsrythmus über.  Ausserdem würde man das nächste Mal sehen, ob es 1 Kind oder Zwillinge sind.

Ich sprach noch das Reiten und das Agility an, was er wegen dem Ziehen in der Gebärmutter denkt. Nun ja, er verordnete mir absolutes Reit- und Sportverbot, ich soll mich schonen, nur ruhige Bewegung geniessen und nicht schwer heben. Ja kein Risiko eingehen.

Jedenfalls, jede positive Nachricht nach einem Untersuch steigert die Zuversicht. Ausserdem hat es meine Ansicht bestätigt, dass ich einfach auf meinen Körper hören soll, wenn etwas unangenehm ist, sein lassen.

Ich habe nun meinem Agilitytrainer ein Mail geschrieben, und die Situation erklärt. Er hat sich sicher verwundert, warum ich bereits 3x fehlte. Ich habe mich bis Mai (12. Woche vorbei) sicher abgemeldet und auch geschrieben, dass ich, wenn ich wieder kann, gerne weiter trainieren möchte und es auch mit meinem Mann so abgesprochen ist, dass ich nach der Geburt weiter machen kann. Mal schauen, was für eine Antwort kommt.

Ansonsten: Start frei für die nächste Warteschleife....

Mittwoch, 11. März 2015

Nervös....

Morgen geht es zum ersten Ultraschall.... Ich versuche ruhig zu bleiben, fällt mir schwer. Die alten Ängste haben sich auch gemeldet. Auch mein Mann ist nervös. Hoffentlich ist alles gut.


Meine vermeintliche Reitbeteiligung von gestern hat mich heute angerufen. Sie sei gestern etwas euphorisch gewesen. Sie hätte noch andere Optionen und würde sich die noch anschauen, sie gäbe mir ende März Bescheid.

Ich dachte nach... Sie könnte für 100 CHF im Monat soviel reiten wie sie will, die Tage auch noch frei wählen und hätte noch 1x die Woche Unterricht (normalerweise kostet eine 30min Lektion 40 CHF). Das Pferd ist weiter ausgebildet wie sie, sie könnte also nur profitieren, und total fein zum Reiten und sehr umgänglich. Zubehör ist alles passend vorhanden. Und sie selber ist eine sichere Reiterin, jedoch sehr grobmotorisch in der Einwirkung (was meine Pferde nicht kennen). Also wenn sie das nicht schätzt, muss sie auch nicht kommen.

Ich schrieb ihr eine SMS, ich hätte es mir auch nochmals überlegt. Sie müsse uns nicht berücksichtigen in ihrer Entscheidung, wir würden lieber weiter suchen.

Etwas aufgelöst rief ich dann meine Freundin an. Sie sagte, wir kriegen das hin, sie und eine weitere Pensionärin würden meine Pferde reiten, soviel es geht (und die beiden sind reiterlich weiter und viel feiner in der Einwirkung wie die, die mir absagte).

Beim Longieren dachte ich dann, dass meine Pferde es auch überleben werden, wenn sie nur noch 3-4 x die Woche bewegt werden, sie leben in einem Aktivlaufstall.  Lieber so, als jemand, der meine Pferde nicht zu schätzen weiss.

Dienstag, 10. März 2015

Und wieder geht ein Türchen auf....

Heute war die Dame da, die sich auf mein Reitbeteiligungssuche-Inserat gemeldet hat. Sie war mir sofort sympathisch. Wir sattelten meine sensible Stute und sie ritt sie auf dem Sandplatz. Gut, es war nicht alles so, wie ich es mir vorstelle, doch dann müsste ich mich klonen ;)  Aber kein Problem, ich bin ja Reitlehrerin und zusammen mit Unterricht schaffen wir das, dass wir im gleichen Stil mit der Stute arbeiten. Ihr selber gefiel mein Pferd sehr gut.
Also besprachen wir die Einzelheiten und wurden uns sofort einig. Sie kommt jetzt 3x die Woche mein Sensibelchen reiten, 1x machen wir Reitunterricht und 2x geht sie ins Gelände.

Schon wieder läuft es wie am Schnürchen, seit dem ICSI öffnet sich ein Türchen um das andere. Alle Schwierigkeiten, mit denen ich im Falle einer Schwangerschaft die letzten Jahre gerechnet habe, lösen sich von alleine. Es passt einfach alles. Ich nehme das jetzt als gutes Omen und hoffe, dass es so weiter läuft und die/der Krümel bis November brav in meinem Bauch bleibt und ich ihn/sie dann in die Arme schliessen darf.

Montag, 9. März 2015

Guter Riecher???

Bei uns sind die Autos so verteilt:

Ich fahre einen Kia Sorento, da ich ein grosses Auto zum Ziehen vom Pferdehänger brauche.
Mein Mann fährt einen Opel Corsa, da er täglich einiges an kms bis zur Arbeit macht und so die Kosten tief bleiben.

Mein Kia ist neu, 45 000 kms. Der Opel Corsa hat bereits 201 000 kms und wird wohl in den nächsten Monaten (oder Jahren???) ersetzt werden.

Letzte Woche haben wir uns darüber auch schon Gedanken gemacht, den je nach dem, ob es 1 oder 2 Babys werden, muss das Auto dem entsprechend gewählt werden. Bis anhin war der Mitsubishi Space Star unser Favorit, doch mit Kinder ist der definitiv zu klein.

Jedenfalls rief am Wochenende mein Schwiegervater meinen Mann an, und sagte, er hätte den Space Star angeschaut, der sei viel zu klein, er soll sich doch ein etwas grösseres Auto kaufen. Und falls es an den Finanzen scheitere, würde er uns einen Zuschuss geben. Wir waren ziemlich überrumpelt...

Sonntag, 8. März 2015

Die erste Woche....

ist geschafft. Der Schwindel und die Übelkeit sind meine treuen Begleiter, doch solange sie da sind, ist alles in Ordnung.

Ich nehme alles ganz ruhig, lasse mich nicht stressen, ruhe mich viel aus. 2 meiner Einstellerinnen helfen mir meine Pferde bewegen, mein Mann geht mit den Hunden und verwöhnt mich auch sonst sehr.

Wir sind sehr glücklich, wenn nicht sogar die glücklichsten Menschen auf der Welt. Langsam kommen wir sogar ins Planen, welches Zimmer eingerichtet wird etc. Vor Jahren habe ich das aufgegeben, nach den vielen Enttäuschungen getraute ich mich einfach nicht mehr, soweit zu denken.

Etwas Bammel habe ich vor der nächsten Woche, die 6. SSW. 2008 hatte ich in der Woche meine FG. Damals waren die Schwangerschaftsanzeichen sehr schwach, auch der Urintest gab erst in der 6. Woche an, und auch sonst bemerkte ich keine Veränderung. Diesmal ist es jedoch anders, und das gibt mir sehr viel Hoffnung. Im Grossen und Ganzen überwiegt jedoch das positive Gefühl und mein Herz und Bauch sagt, diesmal geht es gut aus.


Freitag, 6. März 2015

Information ans Umfeld

Wir haben nun beschlossen, dass wir das Umfeld doch schon langsam informieren. Ich schone mich, dh. nicht schwer heben, nicht reiten und das Agility streiche ich auch. All diese Dinge lösen ein zwicken und zwacken in meiner Gebärmutter aus, und ich glaube nicht, dass das gut ist.

Dazu kommt, dass mir dauernd übel oder schwindlig ist und ich deswegen viel mich hinlege. Ich möchte momentan deswegen auch gar nicht weg von zu Hause.

Meine Eltern haben wir bereits auch informiert, die freuen sich riesig. Meine Schwiegereltern erfahren es in 2 Wochen, dann hat meine Schwiegermutter Geburtstag und wir gehen vorbei.

Wovor ich mehr Respekt habe, ist das WIE informieren. Z. B. meine Cousine, die auch keine Kinder bekommt, doch statt den Weg der Kinderwunschklinik zu wählen sich entschieden hat, damit zu leben. Ich hab den aller aller grössten Respekt vor der Entscheidung und bewundere, dass sie das schafft. Ich weiss, dass sie sich für mich freuen wird, da sie meine Geschichte auch kennt. Doch ich will ihr nicht weh machen.
Bei meinen Nachbarn, alle kinderlos, weiss ich von 2 sicher, dass sie auch gerne Kinder hätten, bei den 3. bin ich mir nicht sicher.
Meine Einstellerin, die momentan gerade auch Kinderwunschkarussell ist, und bereits nach wenigen Monaten schon etwas verzweifelt ist.
Und wer weiss, vielleicht gibt es noch mehr ungewollt kinderlose um mich herum?

Ich freue mich über meine Schwangerschaft, doch ich kenne zu gut die andere Seite.  Es ist jedesmal ein Dolchstoss ins Herzen.


Donnerstag, 5. März 2015

Bereit?

Als ich vor 9 Jahren das erste Mal den Kinderwunsch verspürte, gab es auch noch eine Kehrseite der Medaille. In meinem Kopf  drehten sich die Fragen: Sind wir bereit dazu?  Wir hatten ein Jahr zuvor unseren Hof gebaut, 6.5 Zimmer Haus mit 200m2 Wohnfläche und ich hatte meinen Arbeitsort so zu Hause. Doch reicht das?

Da es dann nicht einschlug, resp. ich noch ein Abort hatte, fing ich an, mir zu überlegen, was meine Kindheits- und Jugendträume waren.

- Ich wollte unbedingt immer mal nach Island reisen, also fuhren wir 2x hin.
- Ich wollte Pferdetrainerin und Reitlehrerin werden, mich im Reiten auf ein hohes Niveau ausbilden. Die letzten 6 Jahre besuchte ich 49 Kurse und war jedes Jahr 2-3 Monate mit Weiterbildung beschäftigt.
- Ich wollte Pferde züchten und ausbilden. Ich hatte 10 Fohlen, alle verkauft.
- Ich wollte Hunde und mit ihnen Sport machen. Wir haben 4 Hunde und machen Agility und arbeiteten an den Schafen. Ausserdem sind sie sehr gut erzogen.
- Ich wollte mit den Pferden und den Hunden in den Urlaub fahren. Auch das haben wir mehrmals gemacht.
- Ich wollte einen Pensionstall auf einem hohen Niveau, auch das haben wir geschafft.
- Ich wollte Pferde einer seltenen Rasse, auch die stehen da vor der Tür.
- Ich wollte meine Pferde gut und vielseitig ausbilden, auch das ist soweit erledigt.
- Ich habe mein Traumauto gekauft

Daneben habe ich seit meinem Burnout stark an mir gearbeitet. Meine Persönlichkeit hat sich sehr gefestigt und ich stehe für mich ein. Dazu haben wir in den 10 Jahren wo wir jetzt hier bereits wohnen, wurzeln geschlagen.

Die 9 Jahre waren hart, unbestritten, doch mit der Zeit habe ich habe sie genutzt. Ich kann mich jetzt auf mein(e) Krümmel freuen und weiss, dass ich die nächsten 15-20 Jahre ganz ihnen/ihm widmen kann, ohne dass ich irgendwelche Träume oder Wünsche zurückstecken muss. Der Nestbau ist abgeschlossen und die Selbstverwirklichung auch.

Ich bin, was ich immer sein wollte. Ich habe alles, was ich je wollte (ich weiss schon seit Jahren nicht mehr, was ich mir auf Geburtstag etc. wünschen soll...). Und ich bin frei von Ängsten, was das Muttersein betrifft.

Bessere Voraussetzungen gibt es wohl kaum, oder?



Ende der Warteschleife.... Und Start einer neuen Warteschleife...

Heute war Bluttest. Zu Glück fanden sie gleich eine Vene (nicht selbstverständlich bei mir) und es floss. Dann musste ich ins Wartezimmer, sie würden mich rufen. Ok. Da sass ich dann... Und wartete, und wartete.... Nach 30min wurde ich unruhig und bekam langsam Angst, dass etwas nicht stimmt.  Nach 45min kam mein Kiwu-Arzt und rief mich auf... Ok, meine Welt brach schnell zusammen. Der Arzt und nicht die Praxisasstentin, obwohl ich keinen Termin habe. Da stimmt was nicht. Das Verzweiflungsteufelchen sitzt noch immer fest auf meiner Schulter. Doch falscher Alarm. Mein HCG ist 498 14 Tage nach Transfer (SSW 4+3) und somit bin ich jetzt offiziell schwanger!!!! Ich kanns nicht glauben, auf einmal ging es extrem schnell. Der Arzt gratulierte mir, stellte einen neuen Medikamentenplan auf und fragte nach meinem Befinden. Er sagte noch, sobald Probleme wie Schmerzen im Unterleib oder Blutung auftritt, soll ich sofort vorbei kommen. Ich sprach mein Ziehen im Unterleib an und dass mich das verunsichert. Er schlug mir vor, bereits in einer Woche einen Ultraschall zu machen und nicht erst in 11 Tagen, um mich zu beruhigen. Dafür bin ich dankbar. 

Dann befinden wir uns nun in der nächsten Warteschleife... Auf zum Ultraschalltermin und nun hoffen wir fest, dass da ein Herzchen schlägt. Ich konnte sogar zeitlich so den Termin vereinbaren, dass mein Mann dabei sein kann. Nun brauchen wir wieder alle verfügbaren Daumen, Pfötchen und Hufe, die uns bis dahin unterstützen. 


Danach ging ich zu meinem Psychiater. Ich erzählte ihm von der Schwangerschaft (er war ein bisschen baff, wie schnell das jetzt ging, aber das sind wir auch) und halt auch, dass die Angst vor einem erneuten Abort da ist. Bei künstlicher Befruchtung ist das Risiko ja auch höher. 
Wir sprachen dann noch darüber, dass ich die Schwangerschaft eigentlich bis zur 12. SSW geheim halten will, doch das es bereits jetzt schwierig ist, da ich nicht mehr reite (und das ist immerhin ein Teil meines Berufes) und mein Mann sich plötzlich stark an der Stallarbeit beteiligt, da er nicht will, dass ich schwer hebe etc. Er fragte dann, wieso ich es geheim halten will. Ich sagte, falls es ein Abort gibt. Seine Antwort war dann, ja das zieht mich eh in ein Loch, das wird mein Umfeld bemerken. Und dann muss ich mich erklären. Dann kann ich es ja jetzt schon erzählen und auch die Glückwünsche geniessen, oder? Darüber werde ich mal mit meinem Mann heute Abend sprechen, was er denkt.


Mittwoch, 4. März 2015

Das Reiten....

Gestern unter nahm ich nochmals einen Versuch. Ruhig im Schritt. Ich fühlte mich sehr unwohl, es zwackte im Unterleib bei jedem Schritt, egal was ich versuchte. Ich war froh, dass ich absteigen konnte.

Ich reite mittlerweile 25 Jahre, habe schon einige Pferde angeritten und korrigiert. Nach meinem Autounfall sass ich bereits wieder im Sattel, bevor ich ohne Krücken gehen konnte.

Ich dachte, ich werde mal eine von denen, die morgens noch die Pferde versorgt, nachmittags ihre Pferde reitet und abends das Kind bekommt. Andererseits war mir bewusst, dass viele Reiterinnen schon einige Wochen vor der Geburt aufhören. Doch schon in den ersten Wochen? Ja, auch das habe ich schon gehört, doch ist wohl eher die Ausnahme.

9 Jahre habe ich gelitten, nun ist der grosse Moment da und ich will mein Glück nicht gefährden. Ich habe mir schwer vorgenommen, nur das zu machen, wobei ich ein gutes Gefühl habe. Das Reiten gehört nicht dazu, jedenfalls im Moment nicht.

Schwer fällt es mir nicht, der Anlass ist ja wunderschön. Aber ich habe ein schlechtes Gewissen meinen beiden Pferden gegenüber. Sie wurden viel bewegt, viel gearbeitet und waren auch viel mit mir auswärts unterwegs. Jetzt so von heute auf morgen ändert sich das. Sicher, ich kann sie noch vom Boden ausbewegen, doch im schlimmsten Fall wäre das die nächsten 9 Monate so und das finde ich sehr langweilig für sie. Sie sind gerne länger im Gelände unterwegs. Zudem denke ich, dass ich nach der Geburt wahrscheinlich auch nicht mehr täglich für jedes Pferd 1-1.5h zur Verfügung habe.

Also nahm ich gestern Abend nochmals einen Anlauf mit einem Inserat und der Suche nach ein bis zwei Reitbeteiligungen. Viel Hoffnung hatte ich nicht, da es in unserer Region mehr Pferde gibt, die eine Reitbeteiligung suchen wie gute, routinierte und zuverlässige Reitbeteiligungen. Dazu kommt, dass ich eine Liebhaberrasse mit Tölt habe, und ich am liebsten jemand mit Viergangerfahrung hätte, zumindest für die eine Stute. Die ist nebenbei noch hochsensibel und braucht einen Reiter, der mit viel Gelassenheit und Sicherheit reitet.

Meine Glückssträhne hält weiter an. Noch gestern Abend antwortete mir eine Frau auf das Inserat, die bereits selber ein Gangpferd hatte, um die 50 ist und sogar für das Angebot einen weiteren Anfahrtsweg in Kauf nimmt. Ich war völlig paff, als ich das Mail las. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so jemanden finde, perfekt für meine sensible Stute.  Ich habe geantwortet, dass ich sie gerne kennenlernen würde und sie mir doch sagen soll, wann sie Zeit zum Probereiten hätte.
Für die 2. Stute mach ich mir weniger Sorgen, die brauche ich noch für den Reitunterricht, und sie ist vollkommen unkompliziert, da finde ich bestimmt jemanden.



Dienstag, 3. März 2015

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

Schon 2 Tage als Schwangere geschafft. Die Neuigkeit ist jetzt angekommen bei mir, die Vorfreude macht sich breit.

Doch nach 9 Jahren, wünschen, hoffen, verzweifeln, weinen, angst haben usw. ist man leider nicht über alle Zweifel erhaben.

Bei jedem Toilettengang kontrolliere ich genaustens, ob alles sauber ist, sprich, kein Blut sichbar.

Jedes Ziehen im Unterleib wird mit allem verglichen, was ich je gespürt habe.

Auch habe ich meinen Terminkalender für die nächsten Wochen gewälzt und mir überlegt, wo ich welche Ausrede bringe... Soll ich noch ans Geländetraining (Vielseitigkeit, Springen) mit einem meiner Pferde? Neben dem, dass dies mein Kreislauf momentan wohl kaum 2.5 Tage durchstehen würde, ist die Angst gross, dass ein Sturz vom Pferd oder mit Pferd passiert, obwohl ich seit Jahren nicht mehr vom Pferd gefallen bin. 
Wie sieht es mit dem Agility aus? Letzten Donnerstag hatte ich im Training verstärktes Ziehen im Unterleib beim Rennen.
Bei der Stallarbeit macht mein Mann alles abends, was mit schwer heben zu tun hat. 

Sind diese Anzeichen von Schwindel und ziehen im Unterleib  Warnsignale von meinem Körper, dass ich es ruhiger nehmen soll? 

Am Donnerstag kann ich in die Kinderwunschklinik. Ich habe mir eine Liste mit Fragen zusammengestellt. Ich hoffe, die Blutwerte sind gut und beruhigen mich etwas.

Auch wenn mein Bauchgefühl mir sagt, dass alles gut kommt, sitzt ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter, welches mich daran erinnert, dass nichts selbstverständlich ist und mein Glück noch sehr zerbrechlich ist.

Montag, 2. März 2015

Schwangerschaftsanzeichen...

Seit gestern gehts richtig zur Sache bei meinem Körper... Die Umstellung der Hormone. Ich habe einen riiiiesen Pickel auf der Nase bekommen, der leuchtet wie eine rote Ampel. Ja auch sonst ist meine Haut mit Pickeln gekennzeichnet. Ich freue mich über jedes Pickelchen.

Gestern Nachmittag zog es im Unterleib, mir war schwindlig und leicht Übel. Jedoch hatte ich zum Ausreiten abgemacht und es fiel mir keine Ausrede ein. Also quälte ich mich auf den Putzplatz und sattelte meine eine Stute. Noch vor dem Aufsteigen dachte ich, na, wenn das gut geht, jetzt schwankt es dann noch dazu... Hoffentlich ko**e ich nicht vom Pferd runter. Ich stieg auf und ritt 200m2, alle Anzeichen verschwanden. Erst dachte ich, hoffentlich gibts kein Abort... Je länger wir unterwegs waren, desto besser fühlte ich mich. Das ist/sind definitiv mein/e Krümmel, sobald sie auf dem Pferd sitzen, sind sie happy ;)

Es wechselt von Schwindel, über Kopfschmerzen  zu leichter Übelkeit und heute Nacht konnte ich zeitweise nicht auf dem Bauch liegen, wegen den Brüsten. Doch ich bin so happy, über jedes kleine Anzeichen (normalerweise will ich sterben, wenn es mir nicht gut geht) und leide überhaupt nicht.

Ich freue mich auf den Bluttest am Donnerstag.

Sonntag, 1. März 2015

Schlaflose Nacht....

Heute Nacht wachte ich 3.10h auf, es war mir etwas übel und mein Gedankenkarussell war voll in Fahrt. 1h später entschloss ich mich, einen Schwangerschaftstest zu machen, obwohl erst PU+13 ist. Mir ist bewusst, dass es noch nicht definitiv negativ heisst, so früh. Da ja bei meiner einzigen Schwangerschaft der Test erst in der 6 Woche positiv war, war meine Hoffnung verschwindend klein. Doch das Ziehen im Unterleib, Kopfschmerzen und jetzt noch die Übelkeit. Entweder spielt nun meine Psyche total verrückt und ich bin scheinschwanger oder eben wirklich schwanger....

Also, ab aufs Klo und los gehts......

Was soll ich sagen, er ist positiv!!!!!! Zwar nur gaaanz schwach, ist ja auch noch früh, doch positiv.

Ich habe dann mein Mann um 4.30h morgens geweckt.

Irgendwie ist es noch nicht so richtig bei mir angekommen. Es ist noch so weit weg, ich kanns nicht fassen. Nach all den Jahren.

Der neue Arzt in der KiwuKlinik hat mir bei der Behandlung schon richtig gut getan. Ich fühlte mich im Gegensatz zu unserer ersten IVF und Kyro sehr wohl. Er hat die Medikamente anders zusammengestellt und es hat geklappt.

Jetzt hoffen wir, dass es nicht zu einem Abort kommt. Ich werde donnerstags mit einer Liste von Fragen in der Kinderwunschklinik auftauchen....

Bitte, bitte drückt mir die Daumen, dass die 1-2 Krümmelchen bleiben bis im November.

Lass das meine perfekte Welle sein....
Juli, die perfekte Welle