Samstag, 16. Mai 2015

Volksabstimmung 14. Juni 2015 Schweiz

Am 14. Juni 2015 müssen Volk und Stände über folgende «Änderung der Verfassungsbestimmung zur Fortpflanzungsmedizin und Gentechnologie im Humanbereich» befinden:


BISHER


«… es dürfen nur so viele menschliche Eizellen ausserhalb des Körpers der Frau zu Embryonen entwickelt werden, als ihr sofort eingepflanzt werden können.»


GEPLANTE ÄNDERUNG


«… es dürfen nur so viele menschliche Eizellen ausserhalb des Körpers der Frau zu Embryonen entwickelt werden, als für die medizinisch unterstützte Fortpflanzung notwendig sind.»

Die Werbung für die Abstimmung läuft heiss. Während die Befürworter eher in den medialen Bereich werben JA zur Fortpflanzungsmedizin haben die Gegner die letzten Tage die Strassenränder mit Plakaten nein-zur-pid tapeziert.

Selbstverständlich werden wir JA stimmen. Den die Argumente, die die Befürworter bringen, habe ich jahrelang am eigenen Leib erlebt:
 Deshalb sind oft wiederholte Versuche notwendig, was die Behandlung unnötig verlängert und die Paare emotional stark belastet.
Die heutige Rechtslage provoziert unnötige gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind: Kinderwunschbehandlungen münden mit der aktuell gültigen Regelung überdurchschnittlich häufig in Mehrlingsschwangerschaften.
Ich denke jedoch nicht, dass die Änderung angenommen wird. Die Schweizer verändern sich nicht gerne. Die Argumente von den Gegnern wie z.B. Desingerbabys sind  Angst einflössend. Oder das Argument, dass so und so viele Blastozyten/Embryos zerstört werden (Warum ermöglicht man es nicht gleich, wenn man das Gesetz eh schon ändert, dass man die übrigen Blastozyten spenden darf?).
Da ich doch einige Leser aus der Schweiz habe, rufe ich euch hiermit auf: Macht Werbung in eurer Familie und eurem Freundeskreis für ein JA. Jede Stimme zählt.

Ich ergänze nun mal, warum ihr für ein Ja stimmen sollt:
- Die Medizin ist immer ein Eingriff in die Natur, auch bei Chemo o.ä.
- Man kann heute mit Bluttests, Fruchtwassertests oder Nackenfaltenmessung auch sich absichern, ob ein Kind gesund ist. Und man kann dann LEGAL abtreiben, wenn es nicht so ist. Über die Zahl Abreibungen, redet niemand. So gesehen sind Designerbabys schon möglich.
- In der Schweiz wird der Kinderwunschweg für  Paare bereits so schon erschwert: man muss die Kosten selber tragen, die Möglichkeiten sind sehr eingeschränkt. Muss es sein, dass Paare, die bereits schon einen langen, teuren Weg hinter sich haben, auch noch ins Ausland begeben müssen, um ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen?
- Ungewollte Kinderlosigkeit ist eine Krankheit, die es zu behandeln gilt, wie Krebs, Raucherbein, Übergewicht, Alkohlabhängigkeit usw. Es können Folgeerkrankungen (siehe mein Blog) auftreten wie Depressionen, die bis zur IV Rente führen können.
- Und falls das Argument Adoption fällt: Eine Auslandadoption ist teuer ( ca, 25000CHF) und heute fast unmöglich. Innlandadoptionen sind selten, da nicht viele Kinder abgegeben werden. Z.B. gab es 2013 169  Adoptionen (inkl. Erwachsenenadoption), gleichzeitig unterzogen sich ca. 6000 Paare einer Kinderwunschbehandlung, Tendenz steigend.
- Pflegekinder sind nicht das selbe. Pflegekinder können von einem Tag auf den anderen umplatziert werden. Da baut man nie das selbe Verhältnis auf. Hand aufs Herz: Welche Mutter kann sich mit dem Gedanken anfreunden, dass man ihr jederzeit ihr Kind wegnehmen kann?

Und wenn wir schon dabei sind: Ich finde es traurig, dass im Jahr 2015 in der Schweiz es noch immer so ist, dass Schwulen den legalen
 Weg zur Familie verwehrt bleibt. 

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