Sonntag, 22. Februar 2015

Wo ist die Hoffnung hin?

Tag 4 Warteschleife

Mein Gefühlschaos läuft und läuft. Leider macht sich das Gefühl, von wegen es hat nicht geklappt, immer stärker. Ich verliere die Hoffnung und ich frage mich wieder einmal, warum ich es einfach nicht schaffe, mich mit der kinderlosen Situation abzufinden. Andere können das auch, warum ich nicht? Meine Cousine zum Beispiel. Eigentlich sollten doch 9 erfolglose Jahre genügend aussagen? Warum quäle ich mich immer wieder so?

Ich war schon einige Male kurz vor dem Suizid, wegen diesem Thema. Weil ich es nicht mehr aushalte. Und ja, irgendwie bereue ich es gerade in diesem Moment, dass mir der Mut fehlt, es durch zuziehen.

Ich bin die letzten 2 Jahre wegen den Thema in eine Borderline-Störung gerutscht.

Ich isoliere mich immer mehr, am liebsten verlasse ich meinen Hof nicht mehr. Das ist natürlich einfach, da ich zu Hause arbeite und so relativ einfach Menschen meiden kann. Es gab Phasen, da schaffte ich es nicht einmal mehr, einzukaufen.

Ich habe alles in meinem Leben, einen lieben Mann, Haus und Hof, Traumberuf, Pferde, Hunde, finanzielles Polster, Freunde.... Immer wieder höre ich von Aussenstehenden, wie sehr sie mich beneiden, ich hätte ein tolles Leben und hätte alles, wovon die Träumen. Warum siehts dann in mir drin so schwarz und hoffnungslos aus? Warum schaffe ich es nicht, für das alles dankbar zu sein und es zu geniessen, so wie es ist, ohne Kinder?

Wir waren sogar extra in eine Paartherapie zum Thema kinderloses Leben. Hat nichts gebracht.

Adoption war auch schon ein Thema, doch weil mich das erfolglose Kinderkriegen so psychisch kaputt gemacht hat, würde ich den Psychotest nie bestehen.

Ich weiss nicht weiter. Die Tränen wollen momentan nicht versiegeln.

5 Kommentare:

  1. Liebe Lila,
    hättest du nicht bereits geschrieben, dass du bereits in einer therapeutischen Behandlung bist, würde ich dir das nun dringend empfehlen.
    Es gibt Gründe, die sicherlich auch aus der Kindheit herrühren, warum dir die Auseinandersetzung mit diesem Thema so schwer fällt.
    Grundsätzlich solltest du aber wissen, dass es völlig natürlich und normal ist, dass der unerfüllte Kinderwunsch solch aussichtslose Gefühle in dir auslöst. Wichtig ist aber, dass man ganz langsam lernt dies zu akzeptieren und ein evtl kinderloses Leben lernt glücklich und erfüllt zu gestalten. Auch, wenn es dir jetzt unvorstellbar vorkommt: es kann auch ein schönes Leben ohne Kinder geben. Man muss seinen Lebensinhalt "lediglich" anfangen anders zu bewerten.
    Ich bin zum Glück schon vor der ersten Behandlung bei einem Coach und setze mich bereits jetzt mit diesem möglichen negativen Ende auseinander.
    Leider suggerieren einem KIWU-Kliniken gerne, dass Behandlungen meistens positiv enden. Das ist einfach unverantwortlich!
    Ich möchte dir dringend raten, schnellstmöglich deinen Therapeuten aufzusuchen, damit du jetzt nicht in noch ein größeres Loch fällst!

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  2. Alles Liebe und ich drücke dich ganz feste!!!
    Und deine Freunde haben Recht: es ist wundervoll, dass du die Möglichkeit Hast auf einem Pferdehof und selbständig zu arbeiten. Auch so hast du die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen und deine Liebe Teilen zu können (die vermutlich auch von deinen Pferden erwidert wird :-))

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  3. Hallo Lisa
    Ich hatte heute sowieso den Therapietermin und besprach das mit meinem Therapeuten. Im Gespräch fanden wir heraus, dass nicht die Ausgang des Transfers meine Angst auslöst, sondern meine Einstellerin mit ihren Erzählungen. Sie durchlebt genau die Ängste, die auch in mir sind und kann sie im Gegensatz zu mir offen aussprechen. Sie triggert mich so an und ich erlebe all die vergangenen traumatischen Erlebnisse emotinal nochmals. Da sie jedoch nichts von meiner Geschichte weiss, ist ihr das nicht bewusst. Leider ist der Zeitpunkt für solche Konfrontationen mit der Vergangenheit denkbar schlecht.
    Mein Therapeut meint, ich soll klar kommunizieren, dass ich nicht die richtige Ansprechsperson bin für ihre Situation.
    Ich überlege mir jetzt mal, wie ich das kommunizieren will. Meine Freundin hat mir gesagt, sie würde sonst das Gespräch mit meiner Einstellern führen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es nicht lieber selber mache.
    Mal schauen, vielleicht wird sie ja auch diesen Monat schwanger und das Thema hat sich erledigt.

    Und ja, es ist so, die Kiwu-Kliniken verkaufen Hoffnung.

    Danke für deinen Zuspruch. Ich bin so froh, bin ich nicht alleine.

    Lg
    Denise

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  4. Liebe lisa, du bist wirklich nicht alleine...es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Ich nehme dich gedanklich einfach mal fest in den arm. du darfst traurig, verzweifelt und wütend sein. es ist glaube ich schon fast normal in der warteschleife...

    Doch es ist noch viel zu früh um die hoffnung aufzugeben. Bitte glaub an deine krümel... Und vielleicht dürfen wir hier bald schon was positives lesen. Hey, warum auch nicht.

    Ich drück dich und wünsche dir wieder mehr kraft ♥

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